Förderverein stiftet Simulator für Notfalltrainings

Übergabe des Simulators an das Klinik-Team (v.l. Dr. Tim Eschbach, Dr. Frank Hengstermann, Dr. Thorsten Löhr, Katrin Aulenkamp, Dr. Brigitte Boving, Dr. Evelyn Steinmeyer, Dr. Thomas Wardin) . Foto: Christopher Arlinghaus

Die Rheinisch-Bergischen Notfalltage haben am 16.9. ihre zweite Auflage erlebt, und der Förderverein konnte diese interprofessionelle, kreisweite Trainingsveranstaltung diesmal sogar noch intensiver unterstützen: Nachdem das Leihgerät vom ersten Termin hervorragende Rückmeldungen von allen Beteiligten - teilnehmenden Rettungskräften und Notärzten, aber auch Instruktoren, Organisationsteam und nicht zuletzt von Chefarzt Dr. Thorsten Löhr - erhalten hat, beschloss der Vorstand, einen Notfallsimulator qube3 für die GFO Kliniken Rhein-Berg zu finanzieren. Das rund 9.000€ teure Gerät stand damit für die Neuauflage des Gruppentrainings zur Verfügung und kann in Zukunft auch in den Schulungen der hauseigenen Notärzte bei simulierten Notfalleinsätzen genutzt werden.

Worum geht es bei den Notfalltagen? Im echten Einsatz kommt es auf jede Sekunde an, und deshalb müssen die individuellen Handgriffe, das Zusammenwirken der Beteiligten und die Kommunikation untereinander und mit den Angehörigen "sitzen". Einsatzkräfte müssen die Geräte kennen, die zur Diagnose und für Sofortmaßnahmen genutzt werden, sie müssen aber auch die lebensrettenden Eingriffe beherrschen, die vielleicht erforderlich sind. Durch ihr besonnenes und konzentriertes Arbeiten und einfühlsame Kommunikation können sie auch Angehörige beruhigen, deren Aufregung nur zu verständlich ist.

Ein kurzes Video demonstriert, wie ein (simulierter) Notfalleinsatz ablaufen kann:

 

Was leistet in diesem Zusammenhang der Simulator? Wichtig ist zunächst, dass das Trainingsgerät in Aussehen und Funktionsweise den Geräten exakt gleicht, die in den Rettungsfahrzeugen vorhanden sind. Die Benutzung kann dadurch sehr realistisch trainiert werden, damit sie im Ernstfall zielsicher und unverzüglich erfolgen kann. Das Gerät liefert Werte des "Patienten", die durch einen Instruktor vorher festgelegt worden sind. Eine zu niedrige Sauerstoffsättigung kann also die umgehende Beatmung auslösen. Die Werte können aber auch durch den Instruktur während der Übung verändert werden, so wie auch in der Realität Schockzustände, Kammerflimmern oder andere Komplikationen auftreten können. Der Simulator liefert nicht nur die veränderten Werte, er alarmiert auch die Kräfte, die dann sofort reagieren können. Das Übungsgerät kann die Reaktionszeiten aufzeichnen, damit in der Nachbesprechung eine präzise Auswertung möglich wird und Verbesserungsmöglichkeiten für alle Abläufe und Beteiligten identifiziert werden können.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Notfalltage haben ein durchweg begeistertes Urteil über die Veranstaltung gefällt. Selten erforderliche Eingriffe, etwa Luftröhrenschnitte oder Thoraxdrainagen, konnten an lebensechten Puppen und Tierpräparaten in Ruhe geübt werden. Die simulierten Notfalleinsätze brachten die Übungsteilnehmer in gehörigen Stress, der aber im Team gut zu bewältigen war. Generell wurde der Ansatz hervorgehoben, gemeinsames Verständnis, gleiche Begrifflichkeiten und abgestimmtes Handeln über den interprofessionellen Ansatz der Trainings zu fördern.

Übung zur Thoraxdrainage. Foto: Christopher Arlinghaus

Motivation und Hintergrund speziell des gestifteten Simulators schildern hier Dr. Tim Eschbach - Leiter der Notaufnahme am GFO-Standort Marien-Krankenhaus - und Dr. Thomas Wardin, der Vorsitzende des Fördervereins:

 

Auch wenn die Veranstaltung sich nicht an die breite Öffentlichkeit richtete, so dürfte sie doch einen spürbaren Beitrag dazu leisten, Notfalleinsätze im Kreisgebiet noch erfolgreicher zu absolvieren und damit unser aller Leben etwas sicherer zu machen.

Lesen Sie hier auch den Bericht des Kölner Stadtanzeigers vom 19.3. und im Bürgerportal in-gl.

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